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4.3 Rückfallfieber und Lederzecken

- Afrikanisches endemisches Zeckenrückfallfieber. Erreger Borrelia duttoni (Spirochaetales), bewegliche, gramnegative Bakterien in Schraubengestalt. Überträger die Lederzecke Ornithodorus moubata. Inkubation 3 – 10 Tage, Fieberanfälle von einigen Tagen, unterbrochen von 7 – 10 Tagen Intervall, verbunden mit einem Wechsel der Antigenspezifität der Borrelien. Transovarielle Übertragung mit Formwandel der Borrelien. Stammspezifische Immunität. Natürliches Reservoir unbekannt. Anthroponose.

- Biologie von Ornithodorus moubata: Die Imago saugt mehrfach Blut, jedes Mal verbunden mit einer Eiablage im Boden menschlicher Behausungen, auch Höhlen von Warzen- und Stachelschweinen. Aus dem Ei schlüpft eine sechsbeinige Larve, die kein Blut saugt. Die folgende 2. bis 6. Larve, die Nymphe und die Imago saugen Blut und häuten sich in der Mitte der Verdauungsphase von 3 – 6 Wochen. Beim Blutsaugen geben sie Coxalflüssigkeit ab, die Borrelien enthalten kann. Der Mitteldarm endet blind (Abb. 6.18). Die Malpighi’schen Gefäße enthalten Exkretionssymbionten und scheiden über die Rektalampulle Harnsäure aus. Bei der Kopulation wird eine retortenförmige Spermatophore übertragen (Abb. 6.19). Sie enthält die einzeln in je eine Spermiophore eingeschlossenen Spermien. Ein Spermium dringt in eine Wandzelle des proximalen Oviducts ein und löst die Oviposition von 30 – 80 Eiern aus, die in der Ampulle befruchtet werden. Die Embryogenese dauert 10 Tage (25 °C), eine Generation mindestens 8 Monate. Alle Stadien können hungern und Spirochäten übertragen. Diese vermehren sich in der Hämolymphe, Speicheldrüsen, Coxaldrüsen, Malpighi-Gefäßen, Gonaden und im Zerebralganglion, nicht dagegen in Muskeln oder der Rektalampulle. Ggf. enthalten 40 – 60 % der Eier Borrelien.

- Läuse-Rückfallfieber. Erreger Borrelia recurrentis, Vektor Pediculus humanus, Letalität 60 %, Anthroponose.

- Lyme-Borreliose. Erreger B. burgdorferi, Vektor Schildzecke Ixodes ricinus. Die Larven sind zu 1 % transovariell infiziert, Nymphen und Adulte im Freiland bis zu 20 – 30 %. Reservoir wildlebende Kleinsäuger. Zoonose.

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